Opera: Ein ErfahrungsberichtOpera: Ein Erfahrungsbericht basiert auf dem EDV-Info-Artikel "Opera: Ein Erfahrungsbericht (v1)" aus dem Jahr 1998.Opera: Ein Erfahrungsbericht - schnell und effizient surfen.
Dieser Artikel stellt einen Erfahrungsbericht zu dem Browser Opera dar. Der Opera-Browser ist eine Browser-Alternative aus Norwegen. Der Autor [Helmar Rudolph] ist Unternehmensberater im Bereich Datenbank-Marketing und u.a. auch taetig fuer die Opera Software AS. Opera - fuer effizientes und kostenguenstiges Arbeiten im Web ============================================================= Vorwort: Ich arbeite fuer Opera Software AS und bin fuer den deutschsprachigen Raum und Afrika zustaendig. Dieser Artikel hat damit aber nichts zu tun, sondern basiert einzig und allein auf meinen persoenlichen Erfahrungen mit dem Produkt. Es ist also keine offensichtliche Werbung, sondern vielmehr Ausdruck meines Erfahrungsschatzes mit Opera seit November 1996. Opera ist ein Web-Browser. Web-Browser sind hauptsaechlich dazu da, um Informationen (Dokumente) in Form von HTML-Seiten darzustellen. Es ist also lediglich ein Mittel zum Zweck. Da die meisten von uns ueber ein Modem oder eine ISDN-Leitung mit dem Netz verbunden sind, spielen die durch die Onlinezeit entstehenden Kosten eine entscheidene Rolle, vor allem, wenn man auch noch zzgl. der Telefonkosten pro Onlinestunde einen Zuschlag zahlt. Es versteht sich also von selbst, dass das schnelle Finden und Laden von Dokumenten sich schon bald in barer Muenze bemerkbar macht, aber auch der 'Satisfaction'-Faktor darf nicht ausser Acht gelassen werden. Was macht Opera so besonders gegenueber MSIE und NS, vor allem, warum sollte man dafuer Geld bezahlen, wenn die beiden anderen kostenlos abgegeben werden, und gegebenermassen auch etliche Features bieten, bei denen Opera passen muss? Eine berechtigte Frage, die ich u.a. auch mit diesem kleinen Artikel beantworten will. Als ich damals im November 96 ueber eine GEOS (Geoworks Ensemble) Newsgroup auf Opera stiess (damals noch Version 2.12), gefiel mir auf Anhieb die kleine Groesse, die Geschwindigkeit mit der das Programm HTML-Dokumente laedt und die Multifensterfunktion. Besonders auf aelteren PCs (< = Pentium 166) macht sich das sehr stark bemerkbar. Auf neueren Maschinen ist es nicht mehr der Geschwindigkeitsvorteil, sondern vielmehr die Ausstattungsmerkmale, die Opera fuer mich zum No.1-Browser machen, aber mehr dazu weiter unten. Opera ist hauptsaechlich ein Browser. Email kann versendet und Newsgroups online gelesen werden. Ein externes Emailprogramm kann eingebunden werden; News Artikel werden ausser im Cache nicht permanent gespeichert. Aber, sowohl Offline News als auch ein kompletter Email-Client sind fuer die Version 4.0 (geplant fuer 'irgendwann' 1999) vorgesehen. Im Vergleich zum sehr populaeren Free Agent ist Opera's Newsreader um etliches schneller. Das macht sich vor allem dann bemerkbar, wenn ich die Artikel von opera.nta.no, unserem eigenen News Server lade, und nicht vom lokalen ISP 'USENET feed' hier bei ICON in Kapstadt. Aber lass uns mal ein typisches Szenario durchspielen; anhand dessen wird es sehr schnell klar, warum Opera zum richtigen Surfen - zumindest fuer mich - so unentbehrlich geworden ist: Du suchst nach einem bestimmten Begriff. Normalerweise wuerde man entweder zu einer normalen Suchmaschine gehen, den Begriff dort eingeben und eine Auflistung der Ergebnisse bekommen. Gewiefte unter uns wuerden einen Metacrawler beauftragen, den Suchbegriff in verschiedenen Maschinen zu suchen und anzuzeigen. Aber selbst dann - bei der Auflistung der Ergebnisse - ist das Spiel immer wieder das gleiche. Klick, Zurueck, klick, zurueck, etc... Sicherlich, man kann auch ein neues Browserfenster oeffnen, aber das frisst Resourcen, macht Windows instabil und die ganze Sache eher unuebersichtlich. Das ist vor allem dann nicht zu empfehlen, wenn man einen aelteren PC mit weniger als 32MB RAM benutzt. Anders mit Opera. Zunaechst einmal kann Opera (wie von anderen Windows Anwendungen gewohnt) mehrere Fenster unterhalb eines 'Tasks' darstellen. Man kann ueberhaupt immer nur einen Task von Opera starten; somit stellt sich das obengenannte Problem der anderen Browser nicht. Ein Klick auf einen Link verbindet mit einem Dokument in der Ergebnisauflistung. ABER, ein Umschalten-Click oeffnet ein neues Fenster (keinen neuen Browser!), und viel besser, ein Strg-Umschalten-Click oeffnet ein neues Fenster im Hintergrund, ohne das Fenster mit den Suchmaschinenergebnissen zu ueberlappen. Du kannst Dir somit vorstellen, dass wenn Du an 10-20 Links aus Auflistung interessiert bist, diese innerhalb von 10-15 Sekunden alle im Hintergrund zum Laden bringen kannst. Das allein ist Gold wert! Es kommt aber noch besser. Du kannst pro Fenster (!) die Grafiken abstellen, d.h. wenn Du nur am Text interessiert bist, musst Du nicht erst in den Voreinstellungen die Grafiken allgemein ausstellen, sondern kannst das auf einzelne Dokumente beschraenken. Der Drei-Wege-Toggle ist: alle laden und anzeigen / weder laden noch anzeigen / nur geladene anzeigen. Man kann natuerlich auch waehrend des Ladens die Bildchen abstellen. Wenn das nicht reicht, gibt es noch einen drauf: Wie oft stossen wir auf Webseiten, die unmoeglich zu lesen sind, weil sie eine helle Schrift auf einem dunklen Hintergrund haben, oder die eine Hintergrundgrafik haben, die den Text unleserlich machen, oder wo der Text so klein ist, dass man erst mit der Lupe ran muss, um ihn zu entziffern? Nach meiner Erfahrung: sehr oft - in der Tat, zu oft! In Opera ist es ein Click (oder STRG-G) und schon zeigt Opera die Seite so an, wie man es selber mag und nicht, wie der Entwickler sich das gedacht hat. In Opera 3.50 kann man auch einstellen, ob diese Umschaltung Tables mit einschliesst, denn diese koennen dann auch einfach ignoriert werden. Die (Hintergrund-) Multifensterfunktion, das Aus/Umschalten von Grafiken und die Umschaltung zwischen den Dokument- und Anwendervorgaben sind einfach genial und in keinem anderen Browser zu finden. Das allein spart ungemein Nerven, Zeit und Geld, denn in der Regel bin ich ungefaehr 5-10 mal schneller am Ziel meiner Suche als mit MSIE oder NS. Und wenn Du wie ich auch noch viel im Netz suchst (ich publiziere noch Datenbank Marketing Infos unter http://www.argo-navis.com/competence/), werden diese Funktionen unentbehrlich. Mit MSIE oder NS wuerde das Suchen im Web zur verschwenderischen und frustrierenden Qual werden, und ich meine, dass diese Eindimensionalitaet gar nicht der Philosophie des Computers oder des Netzes entspricht. In Verbindung mit der Multifensterfunktion kommt auch Operas HotList (Bookmarks, Favoriten) zur Geltung. Du kannst auf ein Verzeichnis klicken und dieses dann auf die Arbeitsflaeche ziehen. Dann oeffnen sich alle Eintraege dieses Verzeichnises als neue Fenster. Fenstereinstellungen koennen auch individuell gesichert werden (in .win Dateien). Fensterkoordinaten, History und Grafikeinstellungen werden dann gesichert individuell abgerufen wuerden. Gleichermassen kannst Du auch alle offenen Fenster mit zwei kurzen Mausklicks in ein Verzeichnis ablegen. Komfortabler geht es wirklich nicht mehr. Wenn man dann noch bedenkt, dass Opera auf normalen PCs oft wesentlich schneller und stabiler ist als die Konkurrenz, dann sollte es einem klar werden, dass es sich hier keineswegs um ein Nischenprodukt handelt, sondern um ein ernstzunehmendes professionelles Werkzeug. Und wer von uns will /nicht/ Geld, Zeit und Nerven sparen? Ich habe auch von vielen gehoert, dass sie Opera zum schnellen Downloaden von Dateien benutzen, denn laut deren Aussage uebertrifft Opera alle anderen Downloadtools in Geschwindigkeit. Und wieder: da Zeit Geld ist, aber gesparte 'Nerven' fast noch wichtiger sind als gespartes Geld, sollten auch die 70.-, die Opera Software fuer die Registrierung verlangt, nicht gross ins Gewicht fallen. Fuer mich haben sie sich schon vielmals bezahlt gemacht, ganz abgesehen davon, dass ich nun selber fuer Opera arbeite. Opera kommt als 30-Tage Testversion, und auch hier steht das Programm heraus: es sind keine 30 Kalendartage, sondern Anwendertage, d.h. Du kannst Deine Testphase gut ueber 2-3 Monate strecken. Die Testversion ist auch nicht funktionskastriert, sondern es stehen alle Moeglichkeiten zur Verfuegung. Natuerlich, Opera, das mit 1.2MB Downloadgroesse auftritt, hat nicht all die 'Bells and Whistles', mit denen MSIE und NS auftreten, aber wenn es um schnelles und effizientes Browsen geht, gibt es keinen Weg um Opera herum. Es gibt sonst noch viele andere Gruende, die fuer Opera sprechen und fuer Dich vielleicht noch viel wichtiger sind als fuer mich. Das kann die komplette Tastaturbedienung sein, der Zoom von 20% - 1000% (pro Fenster natuerlich), aber auch die Tatsache, dass Opera 128bit SSL, Javascript und Netscape-kompatible plugins unterstuetzt, dass jetzt in der 3.50 auch der Java-Plugin von Sun funktioniert, und dass der Cachezugriff der schnellste von allen Browsern ist. In der 3.50 gibt es nun auch einen Offline-Browser-Modus, einen Turbo-Modus (mehr Geschwindigkeit, kostet aber mehr Speicher), File Upload und vieles mehr, u.a. auch sehr guten CSS1 (Cascading Style Sheets) Support. [ CSS sind Definitionen, die Webseiten kleiner und konsistenter machen, und fuegt auch noch viele neue Funktionen bzgl. Layout und Design hinzu.] Das Laden oder Fehlschlagen von Webseiten kann akustisch angezeigt werden; selbiges gilt auch fuer vollendete Downloads, als auch das Starten und Verlassen des Programms. Eine letzte Funktion, die mir selber auch noch gut gefaellt ist die Fensterduplikation. Somit kannst Du Fenster mit der kompletten Historie 'klonen' und somit einzelne Websites auf verschiedenen Pfaden gleichzeitig erkunden. Fenster koennen natuerlich auch gestaffelt und gekachelt werden. "Was kann Opera denn nicht?", hoere ich Dich fragen. Nun, ein Nachteil mag sein, dass Opera sich strikt an den HTML-Standard haelt. Das heisst, dass schlecht programmierte Webseiten nicht immer optimal dargestellt werden. Der Entwickler mag das mit MSIE oder NS getestet haben, und da diese viele Fehler 'korrigieren', es in diesem fehlerhaften Zustand online gebracht hat. Opera deckt diese Fehler gnadenlos auf. Opera mag auch ueber einige andere Sachen stolpern, wie z.B. Javascript, welches auf vielen Seiten so programmiert wurde, dass es nur MSIE und NS erkennt, obwohl Opera sich in Javascript als 'Netscape' zu erkennen gibt. Auf der anderen Seite handelt es sich hier um eine kleine Zahl von Webseiten und ich selber bin bisher noch nicht auf eine Seite gestossen, die Opera nicht anzeigen wollte, die ich aber unbedingt besuchen musste. In den meisten Faellen surfe ich dann einfach weiter, denn wenn die Entwickler ihre Seiten nicht nach dem HTML-Standard und fuer alle Surfer - gleichgueltig des Browsers (Mediums) - schreiben koennen, dann verdienen sie auch meinen Besuch nicht. Opera ist durch hunderte von Anwenderwuenschen zu einem Superprodukt geworden, und ich habe keine Zweifel, dass die Programmierer in Norwegen das Produkt weiterhin klein und schnell halten. Meine Stellung innerhalb der Firma und der direkte Draht zu den Programmierern macht es mir natuerlich noch einfacher, Wuensche schnell und unkompliziert ins Produkt einzubinden. Das ist ueberhaupt das Beste: mache einen Vorschlag, und es kann sein, dass er schon in der naechsten Version implementiert ist. Mann muss aber Vorsicht walten lassen, denn Opera ist letztlich kein 'Schweizer Messer', sondern ein Web-Browser. Mir macht es viel Spass mit Opera zu arbeiten, und auch professionell ist es unentbehrlich geworden. Ich hoffe, ich konnte Dir das Produkt ein wenig ans Herz legen, aber die endgueltige Wahl liegt im Ausprobieren der 30-Tage-Testversion. Wenn Du noch Fragen hast, lasse mich einfach wissen: helmar@argo-navis.com Ich stehe jederzeit mit Rat und Tat zur Verfuegung. Viel Vergnuegen! Helmar ===--- Ergaenzende Informationen ---=== Downloadmoeglichkeiten: Homepage: http://www.operasoftware.com/ Download: http://www.operasoftware.com/languages/all.html Dateien fuer Opera 3.21, 16-Bit-Windows o321e16.exe (16-bit, englisch) o321g16.exe (16-bit, deutsch) Dateien fuer Opera 3.21, 32-Bit-Windows o321e32.exe (32-bit, englisch) o321g32.exe (32-bit, deutsch) Datei fuer Opera 3.50, 16-Bit-Windows o350e16.exe (16-bit, englisch) Datei fuer Opera 3.50, 32-Bit-Windows o350e32.exe (32-bit, englisch) Helmar Rudolph, 1998, Di. 24.11.1998 19:34, aktualisiert Di. 08.08.2017 11:40
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